Land hinter den Deichen (plattdeutsche Übersetzung)
Im "Land hinter den Deichen", in
Nordfriesland und in Theodor Storms "Schimmelreiter-Novelle", gibt es
viele Begriffe, die im Binnenland weniger bekannt sind.
Die Marsch, die Geest,
die Köge, der Haubarg und die Warft zum Beispiel, das Vorland und die
Salzwiesen.
Die
Geest ist das Land hinter der Marsch, das eigentliche Festland. Im
Gegensatz zur Marsch ist diese Gegend unfruchtbar und wird meist nur als
Weideland genutzt.
Die Köge sind
Felder zwischen alten und neuen Deichen, neu gewonnenes, parzelliertes Land.
Das Vorland, die
Salzwiesen, ist das Land vor denDeichen, in dem Lahnungen, Geflechte aus Reisigen
angelegt werden. Denn dann kann sich bei Ebbe und Flut Sand und Schlamm
ablagern und so langsam Land gewonnen werden. Die Fläche begrünt sich und wird
zur Salzwiese.
Die Marsch
Das Land direkt hinter den Deichen. Es ist durch
Eindeichen dem Meer abgerungenes fruchtbares Land. In der Marsch leben die
Bauern. Hier wird hauptsächlich Getreide angebaut, Getreide, das einst
Bewohnern Reichtum brachte. Heute geht es bei neuen Deichen nicht mehr um
Landgewinnung, sondern nur noch um die Sicherheit der Menschen an der Küste. Wer durch die Marsch fährt, der durchquert immer wieder Deiche und Köge und
kann so erkennen, wie sich das Land weiter ins Meer hinausschiebt, in Flächen,
die einst Land waren, und die sich die Nordsee holte.
Warften sind Bauernhöfe, die auf künstlich
aufgeschütteten Erdhügeln gebaut wurden. So waren die Menschen sicherer vor den
Fluten, wenn die Deiche brachen, die Nordsee das Land überschwemmte
Der Haubarg wurde
von den Holländern nach Nordfriesland gebracht. Das ist ein großer Bauernhof,
bei dem alles unter einem Dach ist: Wohnhaus, Stallungen, Scheune.
Haubarge
gibt es hauptsächlich auf der Halbinsel Eiderstedt.
Finanziert wurde der Deichbau zu Storms Zeiten
zwar von den Landesherren, aber erhebliche Kosten für die Pflege und
Überwachung der Deiche kamen auch auf die Deichgrafen zu. Mit dem Adel hat der
Begriff Deichgraf nichts zu tun, es war nur ein ehrenvoller Titel. Noch heute
gibt es die Deichgrafen. Für den Deichbau sind sie allerdings nicht mehr
zuständig. Das hat das Land übernommen. Aber sie sind vor Ort, wenn die Wellen
bedrohlich hoch an den Deich kommen, sie beobachten die Lage, melden Gefahren
und arbeiten beim Katastrophenschutz mit.